Montag, 17. April 2017

Selbstversuch in der "Hölle des Nordens"

Legende des Radsports:
der Wald von Arenberg
Nach einem etwas durchwachsenen März hatte sich Matthias am vergangenen Wochenende eine ganz besondere Herausforderung vorgenommen: Die "Hölle des Nordens", den Radklassiker auf den Pflastersteinen in Nordfrankreich! Am Tag vor dem berühmten Profirennen gibt es für Hobbyfahrer die Möglichkeit die Strecke in Angriff zu nehmen. Zwar nicht ganz vom Start der Profis in Compiègne aus, aber doch mit allen der legendären Pavés! Und diese Pavés sind der absolute Wahnsinn! Alles, was man sich hier in Deutschland unter "Kopfsteinpflaster" vorstellt kann man getrost vergessen! Es rumpelt und rappelt an allen Ecken und man hat nach mehreren Dutzend Kilometern auf den Pavés zunehmend Mühe den Lenker festzuhalten und das Rad unter Kontrolle zu halten, ein absolut irres Erlebnis!
Nix für Langschläfer: Shuttle-Start um 5:00Uhr
Die Paris-Roubaix-Challenge ist zwar de jure kein Rennen sondern eine Radtouristik-Fahrt, jedoch sind hier jede Menge fitte Leute unterwegs, so dass die Jagd über's Pflaster auch in ordentlichem Tempo vonstatten geht! Bevor diese Jagd jedoch beginnt, startet um 5:00 Uhr in der Frühe der Transport zum Startort der 172km langen Strecke in Busigny. Alleine das ist ein einmaliges Erlebnis mit Dutzenden von LKW und Reisebussen! In Busigny dann ersteinmal der große Schock: Kälte und Nebel! Letzteres sorgte für etwas innere Unruhe, da der Verkehr ja weiterläuft. Aber der Nebel lichtet sich nach einer knappen Stunde und warm wurde es dann doch spätestens aber dem ersten Pavé, denn diese Stücke erfordern, dass man mit ordentlich "Zug" drüber fährt. So wurde dies ein unterhaltsamer Tag, denn die Pavés sorgen dafür, dass man die Länge der Strecke gar nicht so wahrnimmt. Zudem war bald eine gute deutsch-südafrikanische Gruppe gebildet, mit der Matthias gut durch die Lande rollte.
Carrefour de l'Arbre: im
Training noch alles glatt gegangen...
Alles lief auch wirklich prima, bis zum letzten schweren Pavé, dem Carrefour de l'Arbre. Hier ging erst durch das Gerüttel Matthias's Radweste (aus der Trikottasche) verloren und dann ging dem Vordereifen die Luft verloren. Hier also leider 30min unfreiwilliger Aufenthalt (durch erfolglose Westensuche und Schlauchreparatur), aber dann mit Wut im Bauch und Druck auf dem Pedal das letzte Stück nach Roubaix (hier leider ziemlich undurchdringlicher Verkehr) zur weltberühmten Radrennbahnmit der abschließenden "Ehrenrunde" auf der Bahn. Geschafft!
Angekommen im Velodrom!
Die Pavés hatten zwar am Carrefour ihre Zähne gezeigt, aber Matthias war doch in Summe gut durchgekommen! Ein absolut spannendes Erlebnis, dass die Leistung von Radprofis und vor allem Radkonstrukteuren in einem anderen Licht erscheinen lässt, denn die Belastungen für Mensch und Maschine auf den Kopfsteinstücken ist brutal!
Das Profirennen am Sonntag verfolgte Matthias auch noch (im Wald von Arenberg und dann im Velodrom), ein eindrucksvolles Erlebnis! Einerseits die Leistungen der der Fahrer, andererseits die positive, enthusiastische Stimmung unter den Fans! Absolute Werbung für den Radsport! In Summe also ein lohnender Kurzurlaub, der am Montag noch mit einer Tour auf dem Parcours der Flandernrundfahrt und einem Kaffee bei Jost in dessen Trainingslager in Gent abgeschlossen wurde!
Nachzügler des Profirennens
im Wald von Arenberg
Fußballatmosphäre im Velodrom
Ein harter Tag für die Profis!



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