Samstag, 29. April 2017

"La Doyenne" - der zweite Klassiker-Selbstversuch in diesem Frühjahr



Die Streckenführung
durch die Ardennen
Nachdem das Wochenende auf dem Kopfsteinpflaster Nordfrankreichs eine solch super Erfahrung war, legte Matthias am vergangenen Wochenende noch einmal nach: es ging in die Ardennen zu Lüttich-Bastogne-Lüttich, zur "La Doyenne", dem ältesten Eintagesklassiker im Radsport und dem letzten Radsport-"Monument" im Frühjahr. Im Gegensatz zur leicht gekürzten Strecke in Roubaix (wo die ersten 70km "abgeschnitten" wurden), waren bei der "Lütttich-Bastogne-Lüttich Challenge" alle 265km des Profirennens zu absolvieren plus 7km zurück zum Startpunkt. Also mehr Kilometer als Matthias jemals nonstop im Sattel zurückgelegt hatte. Dementsprechend groß waren sowohl Vorfreude wie Respekt, denn diese Monsterdistanz wird beim großen Ardennenklassiker ja noch mit Monster-Höhenmetern und meist miesem Wetter "garniert". Es konnte also heiter werden...
Immer im Blick: Liste
der Côtes und der
Verpflegungsstellen
Wie zu erwarten, war am Start in Lüttich denn auch das Wetter grau, kalt und trübe. So ging's dann um kurz vor sieben auf die Strecke. Durch's Stadtgebiet von Lüttich war schnell eine Gruppe gefunden, aber schon ab dem Stadtrand kamen die ersten Steigungen und an koordinierte Tempoarbeit in einer Gruppe war nicht mehr zu denken. Statt dessen ging es ab da (und weitgehend für den Rest des Tages) für Matthias meist solo den Berg hinauf, um in den flacheren Stücken ab & zu Mitstreiter aufzusammeln (die sich meist höflich im Hintergrund hielten), um dann bergan wieder als Solist zu agieren. Schade für's Tempo, aber andererseits war es ja auch kein Rennen und angesichts von einigem Regen in der ersten Tageshälfte blieben einem so Dreck vom Hinterrad des Vordermanns und heikle Fahrsituationen erspart. Nach vielen leicht welligen Kilometern wurde der Kurs dann ab La Roche-en-Ardenne zunehmend profilierter und zeigte allmählich seine Zähne. Am Wendepunkt in Bastogne dann Kräftesammeln und Verpflegen für den deutlich längeren und anspruchsvolleren Rückweg und hier ging es dann zunehmend zur Sache! Insbesondere die teilweise über 15% steilen "Côtes" (hier hervorzuheben die Côte de la Ferme Libert mit im Mittel 12% auf 1200m) saugten die Kraft aus den Beinen und wenn's flacher wurde, tat der Wind sein übriges. Andererseits bekam man aber auch etwas geboten: Natur, Gegenwind, berühmte Orte wie Spa, Industriegeschichte in den Lütticher Vororten und eben jede Menge Höhenmeter, die sich am Ende im großen Finale aus Côte de la Redoute, Côte de La Roche-aux-Faucon und Côte de Saint-Nicolas summierten. Nachdem aber auch die Côte de Saint-Nicolas bezwungen war, lockte das Ziel im Lütticher Vorort Ans! Hierfür musste man sich zwar noch durch etwas nervigen Stadtverkehr schlängeln, aber schlussendlich ging es dann doch die berühmte (und ziemlich steile) Zielgerade des Profirennens hinauf! Geschafft! Als "Cool-down" gab es dann noch die Rückfahrt zum Startpunkt auf der noch einmal ein paar Kilometer gesammelt wurden, so dass am Ende 271,8km und 4620 Höhenmeter auf dem Radcomputer standen (LINK zur Fahrt bei Strava)! Im Ziel ein sehr stolzes und erhabenes Gefühl diesen ältesten Radklassiker selbst bezwungen zu haben und das auch erstaunlich problemlos! Wunderbar!
Fazit: Wieder ein Ausflug der sich absolut gelohnt hat! Hoffen wir, dass die Radsaison so weitergeht!

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