Donnerstag, 30. August 2012

Start in die Herbstsaison: MTB-Marathon St. Ingbert

Kaum ist die Rudersaison mit der DM am vergangenen Wochenende beendet, sind wir schon wieder fleißig am sportlen. Diesmal allerdings nur aus "Jux und Dollerei" und aus Spaß an der Freude. Nach den nationalen und internationalen Titeln der vergangenen beiden Wochenenden geht es nun weniger um Medaillen und Siege. Statt dessen darum den Kopf nach der schwierigen Saison wieder frei zu kriegen und auch sportlich einmal andere Reize zu setzen.
Radübergabe durch Markus von "Total Normal"
Den Auftakt macht Matthias gleich mit einem ziemlich starken Event: dem Mountainbike-Marathon in St. Ingbert. Auch wenn die spezifische Vorbereitung auf dem Rad eher knapp ist, so muss dieser Event vor der Hautür mit ins Programm, bietet St. Ingbert doch eine hervorragende abwechslungsreiche (und leider auch sehr fordernde) Strecke! Der Start war zwischendurch aufgrund technischer Probleme des in die Jahre gekommenen Bikes von Matthias gefährdet, jedoch ist er dank der schnellen und supergroßzügigen Hilfe von Markus Schmitt vom Bikeshop "Total Normal" in St. Ingbert nun nicht mehr Rad-los, sondern eher Rot-wild: Markus stellte ihm nämlich für Training und Rennen ein schickes Rotwild-Fully zur Verfügung! Nun liegt's am Fahrer, Ausreden kann man nicht mehr auf's Material schieben... Also, auf geht's, am Sonntag ist Start! Wir werden weiter berichten!

Montag, 27. August 2012

Zum Saisonabschluss noch je einmal DM-Gold und Silber

Eine Woche nach der erfolgreichen WM in Plovdiv stand für uns als letzte "große" Regatta der Saison noch das Deutsche Meisterschaftsrudern in Köln auf dem Plan. Hier hatten wir schließlich einen Titel im Zweier-ohne zu verteidigen! Also, auf nach Köln, wo wir auch für die Saison 2012 nach dem Krankheitsausfall beim Frühtest noch etwas gut zu machen hatten!
Die letzten Schläge im Doppelzweier (Bild: Doht)
In Köln dann allerdings erst einmal Ernüchterung über die Geisteratmosphäre an der Regattastrecke! Eine Deutsche Meisterschaft mit dermaßen wenig Teilnehmern haben wir in unserer Karriere noch nie erlebt. Es ist erstaunlich, dass es scheinbar die meisten Vereine und Athleten nicht mehr nötig haben Deutscher Meister zu werden. Was ist hier nur los? Aber nicht mit uns! Wir wollten ja sogar neben dem Zweier-Titel auch noch den Doppelzweier-Titel, in der ungewohnten Skull-Disziplin, und dies war dann das erste Rennen am Sonntag für uns. Gegner die beiden Top-Junioren Moritz Moos/ Jason Osborne (Mainz/ Marl), bescheidene 15Jahre jünger als Matthias, und Johannes Lange/ Pascal Ludwig (Limburg). Vom Start weg hohes Tempo von Moos/ Osborne, das wir erst im Rennverlauf aufnehmen können, da wir doch technisch im Skullboot (noch) etwas limitiert und Schwächen beim Spurten haben sind.
Die Medaillengewinner im Doppelzweier (Bild: Doht)
Über die Strecke kommen wir dann zunehmend in Fahrt, gehen in Führung, können uns jedoch durch die schnellen Schiebewindbedingungen nicht so lösen wie geplant, so dass wir mit nur rund einer Sekunde Vorsprung auf die letzten 500m gehen. Hier schlagen dann die beiden "jungen Wilden" auf der Innenbahn zu und spurten was das Zeug hält! Wir können leider nicht effektiv reagieren und müssen im Ziel die Niederlage im "Kampf der Generationen" anerkennen: Silber für uns nach dem wohl spannendesten Rennen der Meisterschaft! Das war natürlich nicht das was wir wollten, aber Moritz und Jason haben sich ihre Goldmedaille tapfer und clever erkämpft, während wir wohl noch etwas an unserer Abstimmung im Skullboot feilen müssen!
Siegfahrt im Zweier-ohne (Bild: Doht)
Nach dem Rennen blieb aber nicht viel Zeit zu Frust oder Analyse. Am frühen Nachmittag stand bei zunehmend herbstlichem Wetter das zweite Rennen, der Zweier-ohne, an. Hier waren wir natürlich als Titelverteidiger die Top-Favoriten im wieder drei Boote umfassenden Feld. Gegner hier die Berliner Novak/ Hirsch sowie die Eichkranz-Silbermedaillengewinner Wichelhaus/ Herpel. In diesem Rennen bestimmten wir von Beginn an das Tempo und hatten schon nach dem ersten Viertel die anderen Boote, die sich heftig um Silber duellierten, deutlich im Blick. Unterwegs konnten wir uns dann immer weiter lösen, so dass im Ziel satte neun Sekunden Vorsprung vor der Berliner Kombination zu Buche standen. Titelverteidigung gelungen! Prima! Ein guter und versönlicher Abschluss dieser schwierigen Saison für uns beide! Noch einmal gemeinsam oben auf dem Siegertreppchen stehen und den Applaus genießen (der vorwiegend von der in großer Zahl angereisen Familie kam die ca. zwei Drittel der Zuschauer ausmachte! Danke dafür!) und beim Blick auf die Ergebnisliste sogar noch Freude über eine im Alleingang herausgefahrene ordentlich schnelle Zeit von 6:38,45min! Hierbei dann allerdings auch leichtes Schmunzeln über die Doppelzweierzeit die nur sieben Sekunden schneller war und so gewaltiges Potential nach oben verspricht...!
Die Medaillengewinner im Zweier-ohne (Bild: Doht)
Für die Betreuung bei der DM und in den letzten Wochen an dieser Stelle noch ein herzliches Dankeschön an Stützpunktleiter Bob Förster und Landestrainer Patrik Klein!
Ja, das war es dann 2012 mit "großen" Regatten und damit insgesamt auch eine Zäsur. Nun ist erst einmal Erholen angesagt, sowie Reflexion über die abgelaufene Saison und Planung für die neuen Wege die im kommenden Olympiazyklus beschritten werden sollen!       

HIER der LINK zum Ergebnis es Deutschen Meisterschaftsruderns.

Donnerstag, 23. August 2012

Saisonendspurt: DMR in Köln

Nach der WM in Plovdiv geht es für uns am kommenden Wochenende in den Saisonendspurt: das Deutsche Meisterschaftsrudern in Köln steht an! Hier wollen wir unseren Titel im Lgw. Zweier-ohne verteidigen und darüberhinaus wollen wir uns im Lgw. Doppelzweier in der ungewohnten Skull-Disziplin der Konkurrenz stellen. Eine Woche nach dem Triumph von Plovdiv keine leichte Sache die Spannung zu halten, aber ein DM-Titel sollte einem das wert sein, zudem möchten wir beide gemeinsam noch einen guten Saisonabschluss feiern!
Wie schon im Artikel über die Veröffentlichung des Meldeergebnisses in der letzten Woche geschrieben, wird die Konkurrenz bei dieser Meisterschaft sehr übersichtlich sein. Nicht nur in unseren Rennen (Zweier-ohne: zwei Gegner; Doppelzweier: vier Gegner) sind wenige Boote am Start, sondern auch insgesamt ist das Meldeergebnis für die nationalen Meisterschaften des größten Ruderverbandes der Welt eher beschämend! Spätestens nun sollte im DRV zur konzertierten Aktion angesetzt werden, um das Meisterschaftsrudern zu retten und wieder zu einer würdevollen Veranstaltung werden zu lassen!
Aber gut, lassen wir die Politik hinter uns: wir werden erst am Sonntag in unseren beiden Rennen gefordert: Zunächst der Doppelzweier um 11:30Uhr und dann um 14:45Uhr der Zweier-ohne. Sind wir im Zweier-ohne gegen zwei U23-Boote als Titelverteidiger sicher die Favoriten und guter Dinge. So sind wir um so mehr auf den Doppelzweier gespannt, denn in dieser Bootsklasse sind wir noch nie zusammen Rennen gerudert! Trotz der genannten generellen Probleme wird dies eine Regatta die wir mit Spannung erwarten und mit Sicherheit nicht auf die leichte Schulter nehmen werden!

Links für Fans & Interessierte:
- Zeitplan
- Meldeergebnis
- Website des Ausrichters

Sonntag, 19. August 2012

WELTMEISTER IM LGW.-ACHTER!

Unsere Siegfahrt auf den letzten Metern (Bild: rudern.de)
Es ist geschafft! Wir sind Weltmeister im Leichtgewichts-Achter! Das Finale lief genau so wie wir es geplant und erhofft hatten und so konnten wir am Ende mit einer knappen Länge Vorsprung vor Italien die Goldmedaille gewinnen!
Im Ziel und bei der Siegerehrung dann große Freude bei allen neunen, dass dieser Coup gelungen war! Angtrieben von Steuermann Martin Sauer gelang es uns vom Start weg, die Gegner unter Druck zu setzen und  mit unserer dominanten physischen Stärke den Vorsprung Schlag für Schlag auszubauen. Richtig deutlich wurde es dann auf dem dritten Streckenviertel auf em wir zum entscheidenden Angriff ansetzten und den Vorsprung zur kompletten Länge öffneten. Und diese Länge hieleten wir dann bis zur erleichternden Zielsirene! (LINK zum Ergebnis)
Hinter uns auf dem Silberrang die alten Cracks aus Italien mit denen wir seit unserem Achterdebut 2006 so manche Schlag geschlagen haben. Auf Bronze die überglücklichen Chinesen, die mit einer sehr jungen Mannschaft den Grundstein für den kommenden Olympiazyklus legten. Auf Platz vier dann die Polen, Platz fünf ging an den entthronten Titelverteidiger Australien und auf Platz sechs kamen die Kollegen aus Japan ein.
Somit fand die Saison 2012 mit dieser Goldmedaille die den Olympiazyklus nun abschließt für die ganze Lgw.-Riementruppe einen versöhnlichen Abschluss. Wie es für die einzelnen nun weitergeht, wer in den kommenden Jahren die Medaillen gewinnt werden wir dann in den kommenden Wochen sehen...  

Freude bei der Siegerehrung (Bild: rudern.de)

Freitag, 17. August 2012

Leichtgewichte in Hochform bei WM in Plovdiv

Die WM auf der Regattastrecke in Plovdiv sieht Leichtgewichtsrudern vom allerfeinsten, eine echte Werbung für unsere Disziplin des Rudersports die ja immer für actiongeladene und spannende Rennen bekannt ist! Noch bevor morgen die großen Finals steigen, haben die Halbfinals und Hoffnungsläufe manchem den Atmen stocken lassen und manche Hierarchie gewaltig durcheinandergewirbelt! Highlight war mit Sicherheit das tote Rennen im Lgw.-Männer-Doppelvierer um den Einzug ins Finale zwischen Österreich und den USA (gefolgt von Dänemark mit nur weiteren 4 1/100sec Rückstand)! Auch Favoritenstürze wie die der beiden Einer-Weltmeisterinnen Fabiane Beltrane und (leider auch unsere Freundin und ex-Trainingskameradin) Pam Weishaupt waren an der Tagesordnung. Leider blieben hier aber auch unsere deutschen Mitstreiter im Zweier-ohne und den beiden Einern auf der Strecke.

HIER deshalb die Zusammenfassung der Rennen von www.worldrowing.com

HIER dazu noch der Artikel von www.worldrowing.com über die Lgw.-Achter

HIER vor den Finals noch der Artikel "who to watch" von www.worldrowing.com

Donnerstag, 16. August 2012

WM-Finale komplett: GER-ITA-POL-AUS-CHN-JPN

Das WM-Finale steht! Nach dem Hoffnungslauf am heutigen Abend stehen nun die Mannschaften fest, die am Samstag um 12:10Uhr (11:10Uhr dt. Zeit) um den WM-Titel kämpfen werden. Dies werden sein: die beiden Vorlauf-Sieger Deutschland und Italien, die beiden Vorlauf-Zweiten Polen und Australien, sowie die ersten beiden des Hoffnungslaufes: China und Japan (das sich mit 2/100sec gegen die Niederlande durchsetzen konnte). Niederlande, Ungarn und USA werden im B-Finale um die Plätze 7-9 fahren.
Soweit haben wir nun Klarheit und die Spannung steigt! Das Training hier läuft weiter gut und das Vorlauf-Ergebnis hat unsere Motivation und Vorfreude auf das Finale natürlich noch weiter gesteigert! Für alle Fans heisst's dann am Samstag "Daumen drücken" und mit dieser Unterstützung hoffen wir dann auf ein richtig gutes Rennen!  

Hier die Links für Fans & Interessierte:
- Zeitplan (beachte 1h Zeitverschiebung)

Veranstaltung am Horizont: DM-Meldeergebnis online

Noch läuft die WM, da taucht schon die nächste Veranstaltung am Horizont auf: das Deutsche Meisterschaftsrudern in Köln. Hierzu ist nun das Meldeergebnis veröffentlich worden, das wir unseren Fans nicht vorenthalten wollen: HIER der LINK.
Wie ersichtlich haben wir also in beiden von uns gemeldeten Booten (Lgw.-Doppelzweier und Lgw.-Zweier-ohne) Gegner, was bei dieser Veranstaltung schon einmal etwas bedeutet...
Weitere Details und Infos zur DM dann nach Abschluss der WM, wenn auch wir unseren Fokus auf diese Veranstaltung richten!

Mittwoch, 15. August 2012

Souveräner Vorlaufsieg

Der erste Schritt bei der WM ist getan! Nach einiger Unsicherheit wie gut wir unseren Achter zusammenbekommen, haben wir heute Nachmittag im Vorlauf ein deutliches Ausrufezeichen gesetzt. Direkt vom Start weg konnten wir uns in unserem Vorlauf in Führung bringen, am ehesten vermochte uns noch die polnische Crew zu folgen. Auf dem zweiten Streckenviertel konnten wir jedoch auch dann deren Widerstand brechen und uns dann ab der 1000m-Marke einen dominierenden Vorsprung herausarbeiten. Mit Wasser zwischen uns und dem Feld konnten wir es uns dann auch erlauben auf den letzten 500m etwas vom Gas zu gehen. Der Sieg vor Polen war allerdings nicht mehr gefährdet. Das war also ein Auftakt nach Maß (LINK zum Ergebnis)! Vorlaufsieg, mit Italien die schnellste Vorlaufzeit und am Samstag beim großen Finale dann die Mittelbahn.
Bis dahin werden wir aber noch die beiden Zwischentage zum Training nutzen müssen, um die gute Grundlage auszubauen um dann auch im WM-Finale ganz vorne mitmischen zu können. Das wir das Zeug dazu haben, haben wir heute gezeigt, nun gilt es dieses Potential zu nutzen und die verbliebenen Ecken und Kanten rund zu schleifen!

Hier die Links für Fans & Interessierte:
- Zeitplan (beachte 1h Zeitverschiebung)

Dienstag, 14. August 2012

WM-Vorlauf gegen USA - POL - CHN - HUN

Seit gestern sind wir in Plovdiv und trainieren unseren Achter, seit heute ist die ganze Sache konkret: der WM-Vorlauf wird gegen die USA, Polen, Ungarn und China gehen! Wir werden auf Startbahn vier ins Rennen gehen und werden dort versuchen trotz unserer geringen Vorbereitung gleich ein gutes Rennen zu fahren, um zu testen was wir drauf haben und natürlich um den Hoffnungslauf zu umgehen und direkt in das Finale am Samstag einziehen zu können.
Wir sind selber gespannt wie uns das Rennen gelingen wird, sind aber positiv gestimmt und guter Dinge! Das Training hier ist soweit gut angelaufen und wir haben uns gleich gut zusammengefunden. Darüberhinaus sind die äußeren Bedingungen soweit auch sehr gut, gutes und warmes Wetter, eine gute Regattastrecke, ebenso machen Organisation und Hotel einen ganz guten Eindruck.

Achtung! Es gibt einen neuen Zeitplan! HIER der Link (beachte 1h Zeitverschiebung!).
Ebenso HIER der Link zur Startliste.

Mittwoch, 8. August 2012

WM Plovdiv: starkes Meldeeergebnis!

Kaum ist die olympische Ruderregatta Geschichte, geht es schon weiter und diesmal sind wir dann auch wieder mit dabei statt neben dran! Die Weltmeisterschaft in Plovdiv beginnt in der kommenden Woche und wir werden mit dem deutschen Leichtgewichts-Achter an den Start gehen. Mit uns im Boot werden sitzen: Martin Kühner (Saarbrücken), Jonas Schützeberg (Berlin), Christian Hochbruck (Karlstadt), Jochen Kühner (Saarbrücken), Bastian Seibt (Hamburg), Lars Wichert (Hamburg) und als Steuermann der frischgebackene Achter-Olympiasieger Martin Sauer (Berlin).
Heute ist das Meldeergebnis veröffentlich worden und hier zeigt sich ein für die Bootsklasse Leichtgewichts-Achter sehr erfreuliches Bild: neun Nationen haben ihre Meldung abgegeben (LINK zum Meldeergebnis) und damit ein starkes Zeichen für diese nicht-olympische Bootsklasse gesetzt! Neben uns werden an den Start gehen:
  - Australien
  - China
  - Ungarn
  - Italien
  - Japan
  - Niederlande
  - Polen
  - USA
Wer die Favoriten in diesem Feld sind, lässt sich kaum abschätzen, da sich in diesem Jahr noch kein Leichtgewichts-Achter auf internationalem Niveau gezeigt hat. Ein Spiel mit vielen Unbekannten also! Allerdings werden Australien als Titelverteidiger und Italien als Dauer-Favorit in dieser Bootsklasse harte Brocken sein, die man auf alle Fälle erst einmal schlagen muss, um nach dem Titel zu greifen. Wir sind mit Sicherheit eine starke Mannschaft, die jedoch durch den Doppelstart des Olympia-Vierers wahrscheinlich das wenigste gemeinsame Training absolviert hat. Allerdings ist der Vierer eine eingefahrene Basis und Martin Sauer wird sicher mit all seiner Erfahrung und seinem Können dafür sorgen, dass wir acht auch mit wenig Vorbereitung gut harmonieren werden!
Am kommenden Montag werden wir nach Bulgarien aufbrechen, bis dahin steht noch etwas Heimtraining in Saabrücken an. Weitere Infos und Berichte werden dann an dieser Stelle folgen!

Hier erste Links für Fans & Interessierte:
- Zeitplan (beachte die Rennzeiten im Vorlauf!)

Sonntag, 5. August 2012

Olympia 2012: die kulturellen Aspekte

Ruderrevier in Maidenhead
Big Ben: DAS britsiche Wahrzeichen
Am Themseufer 1
Am Themseufer 2
Maidenhead Rowing Club
Themse oberhalb des Rudervereins

Eines von unzähligen (schicken) Motorbooten
Nachdem wir wieder in Deutschland angekommen sind und uns von der England-Spezial-Softweißbrot-Sandwich-Diät erholt haben, hier noch ein kleiner Nachtrag in Sachen Kultur & Tourismus samt einigen Photos: Unsere Woche in Maidenhead war in erster Linie davon geprägt Gewicht und Fitness zu halten um im Fall der Fälle in den Lgw.-Vierer einspringen zu können. Da die Jungs aber alle gesund und munter blieben kamen wir nicht im Rahmen der olympischen Regatta zum Einsatz. Somit trainierten wir auf der Themse in Maidenhead, keine 10km von der Olympia-Strecke in Eton-Dorney entfernt. Hier erlebten wir beim Maidenhead Rowing Club die britische Einstellung zum Rudern, bei ordentlich Strömung auf der Themse waren alle Crews sehr engagiert am Werke und im Vergleich zu uns immer leicht und luftig gekleidet, mehr als einen Einteiler braucht man schließlich nicht zum Rudern... Im Training hatten wir etwas mit Strömung und Kurven zu kämpfen und waren erstaunt wie sehr das Rudern dort uns forderte. Dafür entschädigte dann aber immerhin die Lage des Ruderreviers, das durch die Vorgärten feinster englischer Landhäuser führte! Ebenfalls etwas gewöhnungsbedürftig waren die Trainingszeiten, aber man musste früh raus, um der Armada von Motorbooten aus dem Weg zu gehen die die Themse zur Ferienzeit bevölkern. Gleiches Spiel dann Abends: abwarten bis die Schleusen schließen, um dann wieder brauchbares Wasser zu haben. An Land am Rudervein dann die in der Ruderfamilie typische Herzlichkeit, wir wurden sehr nett aufgenommen und hatten die ein oder andere nette Stunde in den Clubräumen, da an jedem Abend Programm geboten wurde!

Der deutsche Frauen-Doppelvierer in Aktion
Buntes Treiben hinter den Tribünen
Olympische Ringe an der Regattastrecke
Ebenfalls sehr nett unsere Unterkunft und die Nachbarn des von uns bewohnten Hauses. In unserem Häuschen hatten wir alle sechs genug Platz und kamen gut miteinander aus. Die Nachbarn und der Vermieter waren stets nett und hilfsbereit, selbst ein Notfall-Klingeln abends um 22Uhr brachte die Nachbarn nicht aus der Ruhe und sie assistierten schließlich gar beim Einbruch in unser eigenes Haus nachdem sich das Türschloss verklemmt hatte!
Von der Ruderregatta bekamen wir live nicht allzu viel mit, lediglich am ersten Renntag waren wir an der Strecke, die 50min Fußmarsch dorthin waren eine nette Abwechslung. An der Strecke dann Szenen wie beim Fußball zigtasende Fans strömten nach Dorney Lake, um die gigantischen Tribünen und die Picknick-Wiese zu belagern. Davor jedoch Sicherheitskontrolle wie am Flughafen (inklusive der Regeln für Getränke: an einem Sommertag die Lizenz zum Gelddrucken, denn irgendwas muss man ja trinken!). Hier lief aber alles freundlich und souverän ab. Die Rennen wurden von den Fans lautstark begleitet, besonders britische Beteiligung sorgte für donnernden Applaus. Wir bekamen aber auch einige sehr ordentliche Vorstellungen deutscher Crews zu sehen, dazu traf man noche einige Bekannte aus der Ruderwelt zu Plausch. Soweit also ein gelungener Tag!
Tower of London

Olympiastadion von weitem



Houses of Parliament
Buckingham Palace
Tower Bridge im Olympia-Stil
Victoria Memorial
Den Tag des Vierer-Halbfinals nutzen wir, um nach dem Rennen das "unserer" Crew das A-Finale verwehrte, London unter die Lupe zu nehmen. Ein Nachmittag ist natürlich für diese großartige Stadt viel zu wenig, aber einige markante Punkte nahmen wir unter die Lupe und ließen einfach ein bisschen das olympische Flair auf uns wirken: Sportler und Fans aus aller Welt die sich treffen und vergnügen und miteinander ein großes Fest feiern, hat schon was diese Grundidee von Olympia! Ein Highlight in London war dann, dass wir aus nächster Nähe eine Öffnung der Tower Bridge miterlebten. Ein faszinierendes Bild! Endstation unserer Erkunding war der Olympic Parc, hier leider ein Wehmutstropfen: ohne Ticket kommt man nicht rein und Tickets gibt's keine vor Ort. Schade! Danach dan fix und fertig von Sightseeing der Rückweg nach Maidenhead wo am nächsten Morgen wieder zum Training angetreten wurde.
Wehmutstropfen Nummer 2 war dann leider die Rückreise: in Heathrow mussten wir feststellen, dass unser Flug gecanceled wurde und so durften wir von 13 bis 19Uhr auf dem Flughafen sitzen, immerhin wurden wir hier dann unsere letzten britischen Pfund los. Naja.
Summa summarum hatten wir eine gute Woche und, trotz unserer "Hab-Acht-Stellung" viele nette Momente und Eindrücke!

Donnerstag, 2. August 2012

Unglaubliches Olympia-Finale!

Obwohl wir keine 10km von der Olympia-Strecke auf dem Dorney-Lake entfernt wohnen, mussten wir uns heute das Olympia-Finale im Lgw.-Vierer im Fernsehen anschauen. Und es hielt uns nicht auf unserem Sofa! Das Rennen wurde das erwartete Highlight der olympischen Regatta und dies wurde sogar noch getoppt von einem Rennausgang den so wohl niemand so getippt hätte! Aber der Reihe nach: Am Start auf gleicher Höhe aufgereiht: die Niederlande, die Schweiz, Großbritannien, Dänemark, Südafdrika und Australien. Mit der grünen Startampel schossen jedoch die Dänen los! Angetrieben von Ruderlegende Eskild Ebbesen brachten sie ihren Bug nach vorne und zwangen der Konkurrenz ein gnadenloses Tempodikat auf. Auf der  Tribünenseite mussten bald schon die Niederlande und überraschend früh auch die Schweiz abreißen lassen. Auf der Gegenseite entwickelte sich Weltmeister Australien zum ersten Jäger der Dänen, die jedoch bis zur 1500m-Marke dominierten, auch wenn sich die Briten hier ebenfalls wieder in Schlagweite brachten. Auf den letzten 500m entwickelte sich dann ein Kampf wie ihn sich der neutrale Zuschauer und Ruderfan kaum besser hätte erträumen können: DEN, AUS, GBR, RSA strebten im Bord-an-Bord-Kampf mit maximaler Schlagzahl Richtung Ziellinie. Und dann geschah das Unglaubliche: die Weltmeister aus Australien mussten abreißen lassen, während Südafrika sich noch einmal steigern konnte und die Dänen kurz vor die Ziellinie überspurtete. Die Dänen wiederum wurden auf der Ziellinie von Großbritannien um wenige hundertstel Sekunden geschlagen und gewannen Bronze. Gold aber an Südafrika! Unglaublich! Herzlichen Glückwunsch an die Crew vom Kap und die anderen beiden Medaillen-Crews!
Ja, liebe Freunde, das war es dann in Sachen Olympia. Der Olympia-Zyklus ist vorbei und wir mussten sein Ende am TV verfolgen. Auch wenn das Rennen jeden Ruderfan auf seine Kosten brachte, so war dies nicht der Ausgang des Olympiazyklus den wir eigentlich im Sinn hatten. Wie wir die nun anstehende XXI. Olympiade auf dem Weg nach Rio gestalten werden, werden wir im Herbst bekannt geben und dann auch sicher noch etwas über die vergangenen vier Jahre reflektieren. Jetzt werden wir erst einmal schauen, dass wir gemeinsam mit den anderen deutschen Leichtgewichten einen ordentlichen Achter bei der WM in Plovdiv (BUL) an den Start bringen. Den Kern wird hierbei der Olympia-Vierer bilden, der sich heute mit Platz neun aus der olympischen Regatta verabschiedete. Wir werden nun, da die Rennen der Leichtgewichte vorbei sind, morgen nach Deutschland zurückkehren und uns weiter vorbereiten, um dann am 13.08. mit den anderen Ruderern und unserem Steuermann Martin Sauer (Olympiasieger 2012 im Männer-Achter) in Plovdiv die neue Herausforderung anzugehen!

Hier die aktuellen Links in Sachen Olympia: